
Zusammenarbeit optimieren mit dem Team4-Modell
An anderer Stelle hatten wir festgestellt, dass der Begriff „Team“ emotional aufgeladen ist und flächendeckend dann verwendet wird, wenn Menschen zusammenarbeiten. Sprachlich und emotional ist dieser Trend nachvollziehbar, fachlich gesehen ist es schlichtweg falsch.
Die seit Jahrzehnten bekannte Differenzierung in Teams und Arbeitsgruppen erweist sich in der Praxis als schwer umsetzbar. Zum einen hat der Arbeitsgruppen-Begriff in unserer von Anglizismen geprägten Zeit einen schweren Stand. Zum anderen erweist sich die schwarz-weiße Unterteilung von Teams und Arbeitsgruppen in der Praxis als schwer umsetzbar, da Tendenzen nicht berücksichtigt werden.
Auf Grundlage der wissenschaftlichen Logik und unserer Praxiserfahrungen haben wir ein eigenes Modell erarbeitet. Statt Teams und Arbeitsgruppen pauschal zu unterteilen, beschreiben wir darin vier verschiedene Team-Typen. Typ I ist demnach das klassische Team. Typ 4 ist die klassische Arbeitsgruppe. Die Typen II und III beschreiben Tendenzen.
Abhängigkeit als kritischer Faktor
Im Kern der Unterteilung steht der Grad der „inneren Abhängigkeit“. Dabei ist klar, dass es immer ein gewisses Maß an Abhängigkeit gibt. Niemand ist vollkommen unabhängig. Vielmehr geht es darum zu differenzieren, welches Maß an Abhängigkeit innerhalb des Teams besteht, um etwa zu verstehen, wer wie oft miteinander reden sollte, welche Kompetenzen notwendig und welche Schwerpunkte in der Führung zu setzen sind. Ein Schaffen unnötiger Abhängigkeiten bezeichnen wir als Pseudoabhängigkeiten. Diese bringen Unruhe in das System und erschweren den Ablauf.
Das Maß der inneren Abhängigkeiten in einem Kernteam hat signifikanten Einfluss auf die Kommunikationsstruktur, den Führungsansatz, die Personalauswahl und die Schwerpunkte im Entwicklungsprozess. Im Rahmen einer strategischen Teamentwicklung lernst du dein Kernteam besser zu verstehen und an den richtigen Schrauben zu drehen.
Expertentipp: Triff mit Blick auf das zu erreichende Ziel eine bewusste Entscheidung darüber, welcher Team-Typ am besten geeignet ist. Das Anliegen einer strategischen Teamentwicklung sollte stets sein, möglichst einfache und robuste Systeme zu schaffen.
Literatur:
- „Das Team4-Modell“ (Weigel, 2024)